Caspar Löner - Leben und Wirken

Am 05.11.1999 widmete ihm die Gemeinde Markt Erlbach eine Straße, am 11.09.2003 wurde an der Markt Erlbacher Kirche St.Kilian eine Gedenktafel angebracht und am 26.06.2004 wurde die Volksschule Markt Erlbach nach ihm umbenannt und heißt seitdem „Caspar-Löner Grund- und Mittelschule“.

Wer war Caspar Löner?

1493 wurde er in Markt Erlbach als Sohn „gemeiner Bürgersleute“ geboren. Viel mehr weiß man über seine frühesten Lebensjahre und sein Elternhaus nicht. Jedenfalls kam er fünfjährig als Klosterschüler in das Zisterzienserkloster Heilsbronn, in dem er die nächsten zehn Lebensjahre verbringen sollte. Im Abt Sebaldus Bamberger fand er einen Freund und Förderer, der Löners Begabung erkannte und ihm das Studium der Theologie an der Erfurter Universität ermöglichte. 1508 nimmt er mit 15 Jahren sein Studium auf und schließt es offiziell mit dem Magistertitel ab. Es ist anzunehmen, dass Löner in diesen Jahren auch Martin Luther kennen gelernt hat, denn im Jahre 1518 begleitet er diesen bei dessen Reise nach Augsburg bis nach Nürnberg.

Er erhält eine Vikariatsstelle in Unternesselbach und wird zugleich als Priester für das Birkenfelder Frauenkloster eingesetzt. Hier tritt er stark für den evangelischen Glauben ein. Daraufhin wird er 1524 nach Hof an die Michaeliskirche und an die kleine Hofer Franziskaner-Klosterkirche versetzt. Sein reformatorisches Wirken trägt schnell Früchte, denn viele Bürger kamen zu seinen Predigten. 1525 geht er zu Studienzwecken nach Wittenberg und gibt 1527 ein Gesangbuch mit 26 eigenen Kirchenliedern heraus.

Zurück in Hof führt er die evangelische Messe und das Abendmahl ein, verfasst eine Kirchenordnung und gab ein weiteres Gesangsbuch heraus.

Am 5. September 1529 liest er in der Michaeliskirche zum ersten Mal eine mit der evangelischen Abendmahlsfeier verbundene Messe in deutscher Sprache.

1531 wird Löner aus der Stadt Hof ausgewiesen und musste mit der ganzen Familie ( seine Frau Margarethe, die Tochter des Hofer Bürgermeisters, war hochschwanger) die lieb gewordene Heimat verlassen.

Löner geht nach Oelsnitz/Vogtland, wo er dann als Prediger und Superintendent arbeitet. 1542 übernimmt er die Stelle des Dompredigers in Naumburg.

Ende 1543 wird er auf die Anregung von Philipp Melanchthon als Dekan nach Nördlingen berufen und ordnet dort das kirchliche Leben neu. Durch die Schaffung einer Kirchenordnung, die Herausgabe eines Katechismus und eines Gesangbuches tritt er hier besonders in Erscheinung.

Caspar Löner stirbt, eineinhalb Monate vor Martin Luther, am 6. Januar 1546 im Alter von 53 Jahren in Nördlingen. In der Kirchengeschichte darf er als Mitstreiter Luthers, als Theologe, Liederdichter und Organisator des kirchlichen und schulischen Lebens einen wichtigen Platz beanspruchen.

                         ( nach einem Bericht von Wolfgang G. P. Heinsch erstellt )

 

Im Dezember 2003 schrieb der damalige Rektor der Volksschule Markt Erlbach, Wolfgang Dietsch:

„Für uns an der Schule kann Caspar Löner als ‚Wegweiser‘ dienen, weil er durch sein Leben und Wirken das Eintreten für eine Sache und das Streben nach Verbesserung unter Beweis stellt.“

Dem ist nichts hinzuzufügen.

 


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